Einige Gedanken zum künstlerischen Prozess  

Mein Name ist Barbara Lapsys, und ich studiere an der kunstschule.wien. Im Sommer 2017 habe ich die Kunst entdeckt, wobei für mich Kunst eine Mischung aus Kreativität, Handfertigkeit und Leidenschaft darstellt.  

Der Prozess bis zum Ergebnis ist dabei essenziell. Es gibt sehr kurze Wege zum Ziel und sehr lange. Keiner davon ist besser oder schlechter. Die Intensität, die Auseinandersetzung mit der Umwelt und der eigenen Welt sind dafür ausschlaggebend, ob Kunst gute Kunst ist. 
Und es spielt auch keine Rolle, ob wir während unserer Prozesse abstrakt, figural oder konzeptionell handeln. Wichtig ist nur, dass wir unser eigenes Ich, unsere Identität(en) dabei nicht vergessen.  
Das Wort „Identität“ verwende ich im Moment allerdings nicht so gerne, da die Politik gerade einen Prozess herbeiführt, wo dieser Begriff einen ganz anderen Stellenwert, der gefährlich ist, einnimmt. Denn hier sehen wir, wie die Festschreibung von Identität in eine falsche Richtung gehen kann, die zerstörend ist.  
In der Kunst ist jede Identität gleichberechtigt. Die Freiheit des Individuums während eines Prozesses ist hier unabdingbar. Der künstlerische Prozess hat nicht das Ziel, Macht durch Zwang zu erreichen. Wir dürfen und sind verpflichtet, verantwortungsvoll, kritisch, leidenschaftlich zu arbeiten.

Barbara Lapsys, Studentin im 4. Semester

Prozess „Lichtblick“